Tinitus und somatische Beschwerden
Was uns zu Ohren kommt
Tinitus bezeichnet das Symptom, bei dem Betroffene Geräusche empfinden, denen keine äußeren Schallquellen zugeordnet werden können.
Diese Ohrgeräusche müssen wir als Symptom verstehen, wie auch häufig andere somatische Beschwerden.
Wichtig ist, die Ursachen in den Blick zu nehmen. Neben der medizinischen sind in der psychotherapeutischen Behandlung häufig Stress und Ängste ein besonderes Thema. Oft können die Klienten sich nur schwer entspannen. Durch Konzentrationsstörungen, Schlafstörungen und auch depressive Phasen brechen sie soziale Kontakte ab.
In der Einzeltherapie stellt sich der Klient seinen Ängsten und Lebensthemen und entwickelt individuelle Lösungen für sich.
Falldarstellung:
Eine 62-jährige Sozialarbeiterin geht sehr engagiert ihrer Arbeit nach. Häufig achtet sie nicht auf ihre Arbeitszeiten und macht viele Überstunden. Zuhause ist sie so müde, dass sie keine Lust mehr hat, ihre Freizeit zu gestalten. Sie merkt, dass sich immer weniger Freunde bei ihr melden, da sie diesen aus Erschöpfung absagt.
Die Tinituserkrankung stoppt sie plötzlich. Neben der medizinischen Behandlung beginnt sie zu spüren, dass sie ihre Familie und Freunde vernachlässigt hat. Eigene Hobbys hat sie mittlerweile auch nicht mehr.
In der Therapie beginnt sie wahrzunehmen, dass sie seit Jahren ausschließlich „funktioniert“. Ihr Haushalt ist in Ordnung. Der Chef ist zufrieden.
Langsam spürt sie eigene Wünsche und Interessen. Über den bald zu erwartenden Ruhestand macht sie sich Gedanken. Ebenso möchte sie ihre Ehe verändern und entwickelt Ideen für ihr Leben